Gruppengeschichte
Unsere Gruppe wurde im Jahre 1928 von Franz Schragen gegründet. Franz Schragen hatte schon in seiner Mittelschulzeit etwas über die Pfadfinderei gehört, doch der 1. Weltkrieg – zu dem der 18-jährige Franz Schragen eingezogen wurde – verhinderte die weitere Beschäftigung mit dem Pfadfindergedanken. Im Jahr 1927 bekam er das Buch „Pfadfinder“ vom Gründer der Pfadfinderbewegung, Lord Baden Powell, in die Hand und fand, was er schon immer suchte – einen Weg zum Pfadfindertum.
Nach einigen Vorbereitungsarbeiten versammelte sich am Samstag, dem 21. April 1928 eine Gruppe von 18 Jungen zum ersten Mal zu einem Pfadfindertreffen und damit begann in Fürstenfeld die Zeit der Pfadfinder!
Noch im selben Jahr wurden die ersten Versprechen abgelegt und die erste Fahne geweiht.
Bald kamen die ersten Lager im Schloss Limberg – in St. Lorenzen, am Harter Teich und das wohl wichtigste Lager – 1933 das Jamboree in Gödele in Ungarn.
Wie die meisten anderen Pfadfindergruppen des Landes wurde auch die Gruppe Fürstenfeld im Jahre 1938 aufgelöst. Nach Beendigung des Weltkrieges allerdings nahm man die Arbeit 1945 wieder auf. Mit der Wiedergründung des Wölflingsrudels war es im Jahre 1946 so weit. Walter Schragen, der Neffe des Feldmeisters, legte als Erster Wölfling der Nachkriegszeit am 23. August 1946 sein Wölflingsversprechen ab. Diesem jungen Wölfling ist zu verdanken, dass alle Unterlagen und Gegenstände aus den ersten Pfadfindertagen aufbewahrt wurden und heute für die Gestaltung der Geschichte der Fürstenfelder Pfadfinder eine unersetzliche Grundlage bilden. Seine Nachkommen und er sind bis heute in der Pfadfindergruppe aktiv.
Ein besonderer Höhepunkt des Lagerlebens war die Teilnahme am Jamboree 1951 in Bad Ischl. Im Jahre 1954 wurde endlich auch eine Mädchenpfadfindergruppe gegründet.
In der nächsten Zeit baute Diplomfeldmeister Franz Schragen die Gruppe aus. Er erwarb die Baracke im Belvedere und begründete damit auch die Möglichkeit des Neubaues des Pfadfinderheimes in den Jahren 1968 – 1971.
Nach dem Tod Schragens 1971 leitete Feldmeister Dr. Max Keimel die Gruppe. In seiner Zeit war die Welt im Umbruch. Fernsehen – Mondlandung und Internet veränderten die Interessen der Jugendlichen hin zur digitalisierten Welt. Max ist es trotzdem gelungen, das Interesse der Jugend an der Pfadfinderei wach zu halten. Das damalige „Allzeithoch“ war 1978 mit 170 Buben und Mädchen.
Nach Max Keimel wechselte die Gruppenführung 1986 zu Franz Stelzer und 3 Jahre später übernahm Peter Kospach mit Gundi Kospach die Gruppenführung. 1995 reiste wiederum ein Trupp aus Fürstenfelder Pfadfindern zu einem Weltpfadfindertreffen. Dieses fand in Dronten, in den Niederlanden statt.
1996 gab es wiederum einen Wechsel in der Gruppenführung: Klaus Moretti und Brigitta Braun – sie hatte zuvor Silke Lederer als Gruppenführerin abgelöst – standen bis zum Jubiläumsjahr 2003 an der Spitze unserer Gruppe.
Im Rahmen der Feier anlässlich des 75-jährigen Bestandsjubiläums übernahmen Roswitha Mandl und Sigi Steiner die Gruppenführung. Es kamen wieder Teilnahmen an Jamborees, Jubiläumsfeiern, Gruppenlager in Österreich und darüber hinaus, viele gemeinsame Pfadfinderbälle und Spielefeste, bei denen alle Fürstenfelder Pfadfinder zusammenhalfen. Ein besonders großes Projekt war der Heimumbau. Auch die Pfadfinderhütte in Burgau wurde renoviert und so ist ein gemütliches Lagern darin wieder für alle möglich.
Im Jahr 2018 hat unsere Gruppe schon das 90-jährige Bestehen gefeiert. 2019 wurde die Gruppenleitung von Sabrina Unger, Robert Unger, Philipp Gotzmann und Julia Rauchenberger übernommen.
Durch diese Geschichte, zählt unsere Pfadfindergruppe nicht nur zu den ältesten Pfadfindergruppen Österreichs, sondern mit ihren rund 160 Kindern, Jugendlichen und LeiterInnen auch zu den größten und aktivsten des Landes.
Text: gekürzte und ergänzte Form von Helmut Hierzers Rede über die Geschichte der Gruppe, welche er bei der Feier zum 90-Jahr-Jubiläum der Pfadfindergruppe präsentierte.